
Ferdinand von Schirach ist Anwalt von Beruf und vielleicht hat seine Ausbildung einen wichtigen Einfluss auf die Handlungen seiner Romane. ,,Der Igel” und ,,Glück” sind Kurzgeschichte, in denen Gerechtigkeit eine wichtige Rolle spielt. Gerade während eines Hauptverhandlungstag entwickelt sich ganz ,,der Igel“.
Mir haben beide Geschichten gefallen, aber ,,Glück” hat mich mehr interessiert, weil ihre Hauptfiguren glaubhafter sind. Irina und Kalle sind zwei Verlierer, die eine schrekliche Erfahrung in ihrem Leben hatten.

Einerseits ist Irina eine Flüchtling, die ihr Land wegen des Krieges verlassen musste. In Berlin prostituierte sie sich zum Überleben. Andererseits ist Kalle ein Obdachloser, der auf der Straße schläft. Sie treffen sich und momentan verbessern sich die Sachen. Aber Freude dauert nicht lange für arme Leute.
Ein Mann stirbt an einem Herzinfarkt in Irinas Bett und Kalle findet die Leiche. Um Irina zu retten, entscheidet Kalle, den Toten los zu werden. Kalles Handlung ruft eine surrealistische Lage hervor, die ihn ins Gefängnis schicken könnte. Das unerwartete Ende ist toll, weil es uns anzeigt, dass das Glück sehr subjektiv ist.